Montreux Jazz Festival 2025:

Ich war wieder dabei

 

 

Ich sitze noch zwischen Koffern und Espressotasse, mein Kopf ist irgendwo am Genfersee.

Ich bin zwar zurück, aber Montreux lässt mich nicht los.

Weltklasse-Musik, ein Platz im Schatten, der See glitzert und irgendwo spielt jemand Saxophon. So klingt Montreux an diesen Tagen. Mein Besuch beim Montreux Jazz Festival war mehr als ein Konzertbesuch. Es war ein kleines, großes Abenteuer, einfach traumhaft.

 

 

Wenn Legenden die Bühne betreten – Diana Ross & Grace Jones

Ich hatte Gänsehaut, als Diana Ross auf der Open‑Air‑Bühne am Wasser, Scène du Lac, die Bühne betrat. Ihre Präsenz, ihre Stimme, ihre Eleganz: beeindruckend. Keine große Show, kein übertriebener Pomp. Einfach Diana Ross und der See im Hintergrund.

Und dann: Grace Jones. Einzigartig. Maskiert. Majestätisch. Ein Gesamtkunstwerk zwischen Disco, Avantgarde und einer unglaublichen Ausstrahlung. Ihre Performance war kein Konzert, es war ein Hula-Hoop-Ritual. Niemand konnte dabei ruhig stehen bleiben, alles war voller Bewegung, wir haben getanzt, geträumt, gestarrt, gelacht. Und das mit Blick auf den See. Montreux macht sowas möglich.

 

 

Musik an jeder Ecke – das Off-Programm lebt

Es sind nicht nur die großen Namen, die Montreux so besonders machen. Es sind die Straßenmusiker, die mit einem alten Piano am Seeufer Jazzstandards spielen. Die junge Sängerin, die auf dem Holzsteg bei Sonnenuntergang Leonard Cohen covert, und dabei klingt, als hätte sie ihn persönlich gekannt. Es sind die Beats vom Funky Claude’s Bar, wo nach Mitternacht gejammt wird, als gäbe es keinen Morgen.

Ich bin einer Off-Stage-Session an einem Bootssteg begegnet, ganz zufällig. Ein Gitarrist aus Kapstadt und ein Cellist aus Bern zusammen in Montreux, gemeinsam im Flow. Später im Gespräch sagten sie: „Beim Jazz-Festival ist Musik nicht "nur" ein Event, sondern Sprache.“ Besser hätte ich es nicht sagen können.

 

 

Bergglück & Seefreude, zwischen den Konzerten tief durchatmen

Tagsüber bin ich in die Berge. Mit der Zahnradbahn aufs Rochers-de-Naye. Oben: Murmeltiere, klare Luft und ein Blick bis Frankreich. Zurück im Tal: ein Snack oder Sprung in den See. Ja, der Genfersee ist frisch, und damit genau richtig nach einem Tag voller Sonne und Musik. Ich bin auch sehr viel einfach mal in die Stille spaziert. Den mehr als 7 km langen Uferweg entlang, die Schweizer Riviera, durch Rebberge, vorbei an Villen, an Lavendelsträuchern, tropischen Blumen, an Picknickern mit Musikboxen. Alles klingt hier weicher, strahlt kräftiger und je nach Uhrzeit pastellfarben, das Schloss Chillon, ein Traum am See.

 

 

Kulinarik? Mais oui!

Wer sagt, Festivalfood sei frittiert und fade, war noch nie in Montreux. Ich habe lokalen Käse aus dem Vallée de Joux probiert,

den internationalen Spezialitäten, ich sage nur Korean Streetfood und peruanischen Empanadas, konnte ich nicht widerstehen.

Dazu ein Glas Chasselas, leicht gekühlt, und der Sonnenuntergang in der Frontrow war perfekt.

 

 

Mein Fazit: Das Montreux Jazz Festival ist kein Festival, es ist ein Lebensgefühl

Was ich mitgebracht habe? Musik, klar. Auch neue Lieblingskünstler*innen. Aber vor allem: ein Gefühl von Weite. Von Qualität.

Von Verbundenheit mit der Welt. Das Festival ist international, und schafft es privat zu sein. Es ist mondän, und zugleich sehr bodenständig und nicht abgehoben. Und es ist der perfekte Music Hideaway für alle, die Musik mit allen Sinnen erleben wollen.

Ich komme wieder, nächstes Jahr, am liebsten schon im nächsten Monat, einfach, um durch Montreux zu spazieren, am See zu flanieren, ein paar Akkorde zu hören und ein bisschen Käse zu naschen. Und wieder zu staunen, wie an jeder Ecke musiziert, geprobt und experimentiert wird.

 

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Good to know

Seit seiner Gründung im Jahr 1967 durch Claude Nobs hat sich das Montreux Jazz Festival am Genfersee zu einem der renommiertesten Musikfestivals Europas entwickelt. Ursprünglich als reines Jazzfestival gestartet, öffnete es sich schon bald weiteren Genres, von Soul bis Rock, von Weltmusik bis Elektronik.

Was Montreux einzigartig macht, ist seine intime, fast private Atmosphäre und die Qualität der Auftritte: Stars wie Ella Fitzgerald,

Miles Davis, Aretha Franklin, Prince, David Bowie, Nina Simone oder Etta James haben hier unvergessliche Konzerte gegeben,

viele davon sind als Live-Alben veröffentlicht worden.

Heute verbindet Montreux diese großen Namen mit immer neuen Stimmen und dies weiter auf höchstem musikalischem Niveau.

 

 

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