Philharmonien & Konzerthäuser weltweit

Architektur, Akustik und besondere Säle

 

Ein Konzert beginnt für mich selten mit dem ersten Ton. Es startet früher, beim Betreten eines Saals, beim Blick auf hölzerne Wände oder eine Glasfassade, beim Rascheln der Programmhefte. Philharmonien sind für mich mehr als Spielstätten.

Sie funktionieren wie präzise gebaute Räume für Musik, entworfen für Klang, Akustik und Atmosphäre.

Geprägt ist dieses Feeling, diese Verbundenheit von Musik und Ort, für mich als Berliner, durch die Philharmonie. Gebaut vom Architekten Hans Scharoun, 1963. Meine Kindheit, Jugend und mein Erwachsenenalter sind geprägt von diesem Bau im Kulturforum am Tiergarten. Ach, was habe ich für Konzerte dort erlebt und die Musik gefeiert.

 

Philharmonie – Ein wunderschönes Wortspiel

Das Wort „Philharmonie“ stammt aus dem Griechischen: phílos, die Liebe, die Freundschaft, und harmonía, der Zusammenklang.

Wer eine Philharmonie betritt, ist Teil einer Gemeinschaft, die Musik schätzt. Der Name wirkt verbindend und lädt dazu ein, Musik nicht nur zu hören, sondern bewusst zu erleben. 

 

Was eine Philharmonie ausmacht

Jede klingt anders. Manche Säle lassen die Musik schweben, andere holen dich ganz nah ran. Was sie verbindet, ist dieses besondere Innehalten: das Murmeln vor dem Konzert, das erwartungsvolle Schweigen, wenn das Licht langsam ausgeht, der Moment, in dem die Welt kurz stillsteht… Um dann frisch und laut oder sanft und mystisch zu erwachen: Das Konzert beginnt.

 

Die großen Ikonen und die unbekannten Juwelen

Es ist noch nicht so lange her, dass ich in der Berliner Philharmonie Beethoven hörte. Als der letzte Ton verklang, blieb eine Stille im Saal, die fast körperlich spürbar war.

In Hamburg, in der Elbphilharmonie, dieses markante Haus, wie ein Schiff aus Glas, das über dem alten Kaispeicher thront.

Ich war einmal dort, als draußen beim Ankommen Regen an die Glasfassade prasselte, drinnen erklang Mahlers Musik, als würden Stadt und Musik miteinander sprechen.

Und in Paris, auf dem Dach der Philharmonie de Paris lag Nebel über der Stadt, als drinnen ein Cello zu spielen begann.

 

Auch abseits der großen Namen gibt’s diese besonderen Musik-Orte:

In Neubrandenburg steht die Konzertkirche St. Marien. Von außen eine gotische Backsteinkirche, innen aber ein moderner Konzertsaal, wie ein Haus im Haus gebaut. Gotische Mauern treffen auf moderne Töne, Geschichte, die mitschwingt.

Die Rudolf-Oetker-Halle in Bielefeld überrascht mit klarer, intimer Akustik, fast wie ein Wohnzimmerkonzert.

Und in Stettin wirken die hellen Giebel der Philharmonie von außen fast wie ausgeschnittenes Papier. Drinnen öffnen sich weite Foyers, dann der große Saal mit warmem Holz und klaren Linien. Bei einem Konzert dort war ich überrascht. Ich saß etwas höher seitlich, hatte Bühne und Publikum im Blick und fühlte mich den Musikerinnen und Musikern nah. Nach dem Konzert blieben auf den Stufen vor dem Haus dieses Gefühl noch einen Moment, als hätte man ein Stück davon mit hinausgetragen.

 

Musik erleben, Städte spüren

Genau darum geht’s bei unseren Reisen: Musik nicht nur hören, sondern fühlen.

In Hamburg mit einem Aperitif am Hafen in den Konzertabend starten. In Berlin durch den Tiergarten schlendern, bevor die Philharmonie ruft. Oder in Paris auf dem Dach stehen, bevor drinnen die ersten Töne erklingen.

 

Philharmonien sind mehr als Häuser. Sie sind Orte, an denen Musik, Stadt und Menschen miteinander in Resonanz gehen.

 

Wenn dich diese Säle genauso anziehen wie mich, dann stöbere weiter in unseren Reisen. In Hamburg wartet die Elbphilharmonie.

Hier entlang zu Hamburg – Konzertreise Elbphilharmonie. Oder du gehst eine Spur weiter: Musikreise Japan: Tokio, Osaka, Matsumoto.

Und für urbanen Puls empfehle ich Musikreise Hongkong.