Weihnachtsstern auf Hawaii: Vom Old-Fashioned-Topf zum Inselwunder

Wie ich den Weihnachtsstern auf Hawaii lieben lernte

Ich gebe es zu: Früher war der Weihnachtsstern für mich einfach nur, na ja, ein alter Hut.

Ein Topf mit rotem Blattschmuck, der pünktlich zum Advent in jedem Supermarkt steht. Ein bisschen Folie drum, eine Schleife oben drauf, fertig ist das Festdekor. Ich hab ihn nie wirklich beachtet, geschweige denn gemocht.

Das änderte sich schlagartig auf Hawaii.

 

Zwischen Lava und Meer stehn sie, die Hecken aus Weihnachtssternen

Ich erinnere mich noch genau an den Moment: Ich war auf Big Island unterwegs, die Sonne brannte, der Pazifik glitzerte und plötzlich dachte ich, ich sehe nicht richtig. Da standen sie: meterhoch, in voller Blüte, ganze Hecken aus Weihnachtssternen!

Nicht in Töpfen, nicht auf Fensterbänken, sondern wild wachsend, als wollten sie sagen: Hier sind wir zu Hause.

Ihre roten Hochblätter leuchteten gegen das tiefblaue Meer, als hätte jemand Weihnachten auf die Vulkaninseln gebracht.

Auf meiner Tour hielt ich an, stieg aus, und staunte. Ein Farmer erzählte mir später, dass die Hawaiianer den Weihnachtsstern „Poinsettia“ nennen, wie fast überall auf der Welt. Und dass er hier einfach wächst – bis zu 3,7 Meter hoch –, ohne Zwang, ohne Pflege, als Teil der Landschaft.

In diesem Moment begann meine kleine Liebesgeschichte mit der Pflanze, die ich bis dahin für einen Deko-Klassiker aus dem Gartencenter gehalten hatte.

 

Die Reise des Weihnachtssterns von Mexiko nach Hawaii, dann nach Europa

Ursprünglich stammt der Weihnachtsstern aus Mexiko, wo er „Flor de Nochebuena“ heißt, die Blume der Heiligen Nacht.

Die Azteken kannten ihn schon lange vor den Spaniern und nutzten ihn für Heilzwecke und rote Farbstoffe.

Im 19. Jahrhundert brachte ihn dann Joel Roberts Poinsett, der erste US-Botschafter in Mexiko, in seine Heimat. Von dort aus begann der Weihnachtsstern seinen Siegeszug durch die Welt.

Nach Europa kam er über botanische Gärten, zuerst nach Deutschland, wo Pflanzenliebhaber wie Alexander von Humboldt und andere Entdecker eine Vorliebe für exotische Gewächse entwickelten. Und so fand er schließlich seinen Weg in unsere Wohnzimmer, als Symbol für Wärme, Licht und das Leuchten im Winter.

Ironischerweise leuchtet er auf Hawaii im vollen Sonnenlicht, und nicht im Kerzenschein.

 

Warum ich den Weihnachtsstern heute anders sehe

Seit meiner Reise sehe ich jeden Weihnachtsstern mit anderen Augen.

Wenn ich jetzt im Advent an einem vorbeigehe, denke ich an die tropische Brise, an das Summen der Insekten und an die Farben, die in der Sonne fast zu glühen scheinen.

Ich denke daran, dass Vieles nur die Umgebung ändern muss, um neu und schön gesehen zu werden.

Heute steht bei mir jedes Jahr ein Weihnachtsstern, manchmal rot, manchmal in zarten Cremetönen, nicht als Deko, sondern als Erinnerung an Hawaii, an den Spirit of Aloha, diese besondere Mischung aus Herzlichkeit, Verbundenheit und Ruhe, und daran, dass Traditionen, Blumen und Musik reisen dürfen, so wie wir.

 

Wer glaubt, den Weihnachtsstern zu kennen, sollte ihn einmal dort erleben, wo er frei wächst.

Vielleicht entdeckst du, so wie ich, hinter dem vertrauten Rot eine neue Geschichte. Eine, die nach Vulkan, Aloha und Fernweh klingt.

 

Mein Winterreise-Tipp: Advent, Weihnachten oder Silvester unter Palmen, äh unterm Weihnachtsstern

Wenn du dem grauen Winter entfliehen möchtest: Hawaii im Dezember ist ein Traum.

Die Inseln sind festlich geschmückt, die Menschen feiern mit offenen Türen und offenen Herzen und statt Glühwein gibt’s frische Kokosnüsse am Strand.

Die Inseln Big Island und Oahu auf Hawaii sind meine Favoriten, ich gebe dir gern Tipps und stelle dir deine Reise auch nach Maui und Kauai zusammen. Na, Lust, selbst ein paar wild wachsende Weihnachtssterne zu entdecken?

 

Mehr Inspiration und alle Details zu deiner Hawaii-Musikreise mit Big Island und Oahu findest du in unserer Rubrik „Rund um den Globus - Nordamerika“: Hawaii-Musikreise mit Big Island und Oahu